Leben in Europa – Menschen in Erkner und Goluchow
Aus Fotos der Einwohner der Stadt Erkner und ihrer Partnerstadt, der polnischen Großgemeinde Goluchow gestaltete Fotopräsentation zum Alltag in beiden Ländern. Gezeigt werden Fotos aus den Lebensbereichen Jugend und Alter, Demokratie, Glaube/Religion und Soziales Engagement. Mit Preisverleihung für das jeweils beste Photo aus Erkner und Goluchow
2006
– Schlossmuseum Goluchow
– Rathaus Erkner
– Industrie- und Handelskammer Frankfurt (Oder)
– Sparkasse Eisenhüttenstadt
2007
– Dauerpräsentation im Gymnasium Goluchow
– Inszenierung Klassikkonzert von Preisträgern des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ im Rahmen des Festivals für Europäische Kultur im Schloß Goluchow
Die Bahnhofsiedlung – Erkners Gartenstadt am Rande Berlins
Die anlässlich des 90. Jubiläums der Bahnhofsiedlung Erkner vom Autor gestaltete kulturhistorische Ausstellung zeigt in Bild und Text das Entstehen der Siedlung ab Anfang der 20er Jahre, ihre Entwicklung bis zur Jetztzeit sowie Schicksale ihrer Bewohner.
2009
– Rathaus Erkner
– Stadtteilzentrum der GefAS
Neufassung 2015
Kunstausstellung – St. Michael-Kirche Woltersdorf 11.10. bis 06.12.2015
„Ein schützenswertes, grünes Kleinod“
Dr. Horst Miethe zeigt Ausstellung zur Bahnhofssiedlung Erkner in der St. Michael-Kirche (Artikel vom 15.10.2015 in BAB Lokalanzeiger)
Woltersdorf/Erkner (lh) Am Sonntag, dem 11. Oktober 2015, eröffnete in der Woltersdorfer St. Michael-Kirche die 47. Kunstausstellung. Der Andrang war groß, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es war jedoch keine Kunstausstellung im klassischen Sinne – Dr. Horst Miethe aus Erkner zeigte seine Ausstellung „Bahnhofssiedlung Erkner – Die Gartenstadt am Rande Berlins“. Die Bahnhofssiedlung und Woltersdorf verbindet mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Zunächst einmal grenzt die Siedlung fast unmittelbar an Woltersdorf. Sie liegt im Grünen zwischen Wäldern und Seen und wurde 1919 gegründet. „Die Kirchengemeinde Woltersdorf war bis zum Jahr 2000 in kirchlichen Angelegenheiten für die Bahnhofssiedlung zuständig. Zudem gingen und gehen heute immer noch viele Leute, wenn sie was zu erledigen haben, eher nach Woltersdorf als nach Erkner, weil die Wege einfach kürzer sind, das war für mich ausschlaggebend die Ausstellung genau hier zu machen, zudem wurde es einfach mal wieder Zeit, sie zu zeigen“, so Miethe, der Volkswirtschaft und Soziologie an der Humboldt Universität studierte und selbst in der Bahnhofssiedlung lebt.
Das besondere an der Bahnhofssiedlung ist, dass sie die erste planmäßig entstandene Wohnanlage Erkners ist. Dabei orientierte man sich an dem aus Großbritannien stammenden Vorbild der Gartenstadt, welches bald Vorbild für ganz Europa wurde. Gekennzeichnet sind diese durch klare Strukturen, einheitliche Bauweisen und dem Ziel, Menschen eine neue Form des Lebens zu ermöglichen. „Hintergrund war, dass die Menschen aufgrund der Industrialisierung in die Städte strömten, auf der Suche nach Arbeit und sich die Wohnsituationen dramatisch verschlechterten. Wer es sich leisten konnte, der suchte nach anderen Lösungen“, weiß Dr. Horst Miethe zu berichten.
Die Grundstücke sind alle gleich groß angelegt worden. Die Häuser befinden sich immer auf dem vorderen Grundstück, nach hinten hin erstreckt sich der Garten, in dem die Leute Naherholung suchten, aber der Garten diente auch dem Zweck der Selbstversorgung – so wurden hier Kartoffeln, Kohl und Co. angebaut. Das rund neun Kilometer lange Straßensystem, was heute noch zu 90 Prozent im Originalzustand erhalten ist, ist so angelegt, dass der Verkehr um die Siedlung herum geführt wird. Die Bahnhofssiedlung, die zu ihrer Gründung noch „Siedlung Eigenheim“ hieß, war in genossenschaftlicher Hand, man konnte sich einmieten oder in Form von Rentenzahlungen an die Genossenschaft sukzessive einkaufen. „Die Bahnhofssiedlung war entgegen vieler Vorurteile nie eine Arbeitersiedlung, sondern hier lebte der Mittelstand, das ist bis heute noch so“, so der 74-Jährige, „Die Menschen die hier herzogen, suchten vor allem Ruhe und Natur. Kultur gab es in Berlin.“
Als die Stadt Erkner am 8. März 1944 von amerikanischen Bomben getroffen wurde, wurde auch die Bahnhofssiedlung stark in Mitleidenschaft gezogen. Heute hat sich das Bild der Siedlung verändert. Es gibt keine Geschäfte mehr, war die Siedlung mal als autark funktionierende Siedlung angedacht, so konnten sich die Geschäfte nicht dauerhaft halten. Viele Häuser wurden saniert, viele davon nach historischem Vorbild und sie erstrahlen mittlerweile in bunten Farben. „Es ist einfach ein schützenswertes, grünes Kleinod. Wir gehen hier gern mit unserer schwarzen Katze spazieren, das ist einfach wunderschön“, so Miethe.
Wer Näheres über die Bahnhofssiedlung, seine Geschichte und die Menschen erfahren will, kann die Ausstellung noch bis zum 6. Dezember 2015 immer samstags von 15 bis 17 Uhr besichtigen. Am Samstag, dem 21. November 2015, ist Dr. Horst Miethe selbst vor Ort und steht für Fragen rund um die Bahnhofssiedlung zur Verfügung.